Bewegungstherapie und -training
Bewegungstherapie & Training
Funktion ermöglichen – nicht antrainieren
Ziel meiner Bewegungstherapie ist es, Pferden zu helfen, ihr physiologisch angelegtes Bewegungspotential wiederzufinden – ohne Druck, ohne mechanisches Training, sondern über Schulung der Wahrnehmung und Koordination, sowie Wiederfinden der Motivation.
Ich versuche dabei ressourcenorientiert, nicht symptom- oder defizitbasiert zu arbeiten:
Das Pferd wird nicht „korrigiert“, sondern in seiner Fähigkeit unterstützt, aus sich selbst heraus tragfähig, koordiniert und belastbar zu werden.
Zwei Schwerpunkte, die sich sinnvoll ergänzen
Sensomotorisch orientierte Bewegungstherapie
Angelehnt an das somatische Training im Humanbereich werden gezielt Wahrnehmungs- und Steuerungsprozesse im Pferdekörper aktiviert – insbesondere über das fasziale System und die neuronale Ansteuerung. Über Berührungen, spezielle koordinative Aufgaben oder Untergründe können wir Bewegungen bewusster wahrnehmen lassen und das Pferd üben lassen.
Ein zentraler Aspekt ist dabei auch die Selbstregulation des Nervensystems: Gerade Pferde, die sehr gestresst sind und sich dauerhaft in einem erhöhten Sympathikotonus (Fluchtmodus) befinden, sind nicht lernbereit. Auch der Körper steht unter einer Daueranspannung. Durch einfache Übungen können wir mit dem Pferd üben, in den Parasympathikotonus (Ruhe- und Regenerationsmodus) zu finden. Das Pferd lernt mental und körperlich loszulassen. Eine wichtige Vorraussetzung für die weitere Therapie oder das Training.
Ziel ist nicht das Einüben äußerlich korrekter Bewegungen oder Körperhaltungen, sondern das Ermöglichen und Wiederherstellen bewusster Bewegungskoordination – damit Energie wieder effizient, tragend und harmonisch durch den Körper fließen kann.
Training nach trainingsphysiologischen Grundsätzen
Sobald bewusste Bewegungskoordination wieder möglich ist, wird gezieltes Training zum nächsten Baustein. Ein strukturierter Aufbau hilft beim Erarbeiten von Losgelassenheit, Takt, lateraler und horizontaler Balance. Ziel ist es die Tiefenmuskulatur zu kräftigen und federnde, harmonische und verschleißarme Bewegungen zu ermöglichen.
Ziel kann bspw. sein, das Pferd entweder:
- zu einem tragfähigen, belastbaren Reitpferd zu entwickeln oder
- nach einer Verletzung sicher und systematisch zu rehabilitieren.
Besonders Pferde mit chronischen Befunden profitieren von einer strukturierten, differenzierten Herangehensweise, die Belastung gezielt aufbaut, ohne zu überfordern.
Training ist Teil der Therapie – und umgekehrt
Die Bewegungstherapie beginnt oft schon während der osteopathischen Behandlung, insbesondere bei der Arbeit in der Bewegung.
Umgekehrt zeigt jede Trainingseinheit, was im Körper möglich ist, wo noch Kompensationen bestehen – und wo gezielte Unterstützung sinnvoll ist.
Trainingsablauf
Strukturiert. Individuell. Aufmerksam.
Das Training orientiert sich dabei an meinem 4-Stufen-Modell und ist geprägt von achtsamer Kommunikation und durchdachter Trainingsgestaltung – immer abgestimmt auf die aktuelle Verfassung von Pferd und Mensch.
Plane für eine Einheit ca. 60 Minuten inklusive Pausen und Integration.
Was ist das Ziel des Trainings?
- Bewegung ermöglichen, nicht kontrollieren
- Koordination vor Kraft
- Qualität vor Quantität
Mein Ziel ist es immer mit dem Pferd zu arbeiten.
Ich begleite dich und dein Pferd auf eurem Weg
Ob in der Rehabilitationsphase, beim (Wieder-)Aufbau oder auf dem Weg zu mehr Balance, Leichtigkeit und Verständnis:
Ich unterstütze euch als Team – mit fachlicher Erfahrung, einem geschulten Blick für Details und einem offenen Ohr für eure individuellen Bedürfnisse.
Denn Training ist kein starrer Plan, sondern ein gemeinsamer Entwicklungsprozess.
Bilder: @Sharin Reichard