Tensegrales Pferdetraining - Faszientherapie


Was sind Faszien?  

 Faszien sind:

  •  "alle faserigen Bindegewebsstrukturen, die den Gesamtkörper als ein kontinuierliches Netzwerk durchdringen und umhüllen.
  • alle kollagenen und elastischen Bindegewebe, insbesondere Gelenk- und Organkapseln, Bänder, Muskelhüllen, Membranen, Sehnen, Retinacula, sowie die „eigentlichen Faszien“ in der Gestalt von flächigen festen Bindegewebsschichten." (Faszientherapie und Faszientraining für Pferde - Welter-Böller)
  • äußerst wichtig für die Propriozeption (Wahrnehmung des Körpers im Raum) sowie Interozeption (Wahrnehmen des Körperinneren).
  • in myofaszialen Zugbahnen durch den Körper organisiert, den sogenannten myofaszialen kinetischen Linien (Elbrond et al)


Der Körper kann nur durch einen gesunden Faszienkörper optimal im Sinne der Biotensegrität funktionieren!


Was macht einen biotensegral fitten Pferdekörper aus?

Die myofaszialen kinetischen Linien arbeiten harmonisch, der Rumpf ist frei getragen. Die Bewegung fließt durch den Körper von hinten nach vorne und das Pferd wird tragfähig.
Es sind optisch harmonische Pferde, die sich wie eine Katze, federnd, scheinbar ermüdungsfrei und lautlos bewegen. So kann es wiederum sogar bestehende Pathologien kompensieren.

Der Körper muss jedoch entsprechen geschult und trainiert werden! 

Myofasziale Dysfunktion –
oder wenn der biotensegrale Körper nicht mehr funktioniert

Der Pferdekörper gerät aus dem Takt bspw. aufgrund eines Traumas, Genetik, falscher Aufzucht und auch Trainings. Das Pferd verliert seine thorakale Getragenheit und beginnt sich über Kompensationsmuster zu stabilisieren. Häufig hat das Pferd aber auch ganz einfach bisher noch nicht gelernt den Rumpf frei zu tragen. Das biotensegrale System funktioniert nicht optimal und Gelenke, Sehnen, Bänder und Muskeln werden überlastet. Das Pferd wirkt unharmonisch, bewegt sich nicht mehr federnd und leichtfüßig. Blockaden und Verspannungen kehren immer wieder. Viele Pferde zeigen Balance- und Rittigkeitsprobleme, sind entweder stumpf oder sehr nervös, schreckhaft und explosiv. 


Durch Faszientherapie und Bewegungstraining helfe ich dem Pferd seinen Körper gesunderhaltend zu bewegen und tragfähig zu werden.

Dabei ist es für ich besonders wichtig, den Besitzer eng mit einzubeziehen. Durch eine enge Betreuung lernt jeder Pferdebesitzer selbst sein Pferd körperlich zu schulen und das Training gesunderhaltend zu gestalten. Dabei darf auch der Spaß an der gemeinsamen Arbeit nicht zu kurz kommen.

Ich kombiniere verschiedene Faszientechniken und auch bei Bedarf eine osteopathische Behandlung mit  Bewegungstraining. 


Behandlungsablauf 

Eine ruhiger und bedachter Umgang mit dem Pferd ist mir sehr wichtig. Bitte planen Sie für eine Erstbehandlung mindestens 90 Minuten ein. Ein Reitplatz oder eine Reithalle sollten optimalerweise vorhanden sein. 

  1. Kurzes Anamnesegespräch
  2. Adspektion im Stand und Vorführen in Schritt und Trab an der Longe, kurze Bewegungsanalyse und Blickschulung 
  3. Faszientherapie im Stand
  4. Bewegungstraining und Faszientherapie im Schritt, Lösen von Blockaden in der Bewegung
  5. Longenarbeit 
  6. Trainingsanleitung und Hausaufgaben


In den Folgebehandlungen liegt der Fokus dann immer mehr auch auf dem Unterricht des Pferdebesitzers. Man sollte je nach körperlichen Zustand des Pferdes mindesten mit vier bis fünf Einheiten (Behandlung und Unterricht kombiniert) rechnen. 

Bei Interesse biete ich auch die Ausarbeitung eines Therapie Plans für Rehapferde und eine enge Betreuung an. 

Bilder: @stoib.photography